In ihrem ganzen Leben suchen die Menschen nach DER WAHRHEIT, und nicht wenige von ihnen postulieren eine solche sogar unter Ausschluss anderer Realitäten, so dass ihre eigene (individuelle) RELATIVE WAHRHEIT zur (allgemeingültigen) ABSOLUTEN WAHRHEIT erklärt wird. Absolutheit und Relativitäten jedoch sind zwei verschiedene Dinge, die zwar miteinander im Zusammenhang stehen, aber dennoch nicht das Gleiche sind. Das, was in den VEDEN unter der ABSOLUTEN WAHRHEIT verstanden wird, ist zunächst auch nicht einmal das Gleiche wie Das, was als RELATIVE WAHRHEIT in einem unverkennbaren Bezug auf materialistische und weltliche Dinge steht:
Gehen wir einmal ins Detail: Von den Menschen durch spezielle Erfahrungen, Experimente, theoretische Modelle usw. erkannte Zusammenhänge lassen sich so lange zu Gesetzmäßigkeiten erklären, so lange sie durch andere Erfahrungen, Experimente und theoretische Modelle nicht widerlegt werden können – diese Herangehensweise wird weltweit als „wissenschaftlich“ anerkannt. Die bis dahin gefundenen Gesetzmäßigkeiten weisen aber mindestens zwei Schwachstellen auf: (1) Sie gelten nur bis zu ihrer Widerlegung, sind also zeitweilig, und (2) sie betreffen nur ganz bestimmte Themen unseres materialistischen und weltlichen Daseins. Aus diesem Grunde gibt es ja auch eine Vielzahl von Wissenschaftszweigen, die miteinander wenig zu tun haben. Das wird schnell erkennbar, wenn man einmal die Beziehungen der Physik zur Chemie, diese zur Biologie, jene zum Humanismus, weiterhin zur Kunst und Literatur usw. betrachtet – kann man die Chemie literarisch und musikalisch wirklich so beschreiben, dass sie die Menschen tief berührt und zu einem Erkenntnisgewinn führt … ? Folglich trägt die materialistische und weltlich Wissenschaft nur zeitweilig und nur unter bestimmten Bedingungen zur Wahrheitsfindung bei und ist daher auch immer relativ.
Absolutheit hingegen grenzt Nichts und auch gar Nichts aus, vielmehr impliziert die Absolutheit Alles, aber auch ausnahmslos Alles, was es erkennbar und oftmals auch noch nicht erkannt, gibt. Mit anderen Worten steht die Absolutheit dafür, dass es Nichts gibt, was es nicht gibt. Aus diesem Grunde sind alle Relativitäten auch automatisch Bestandteil der Absolutheit. Wenn nun alle materialistisch-weltlichen Wissenschaften bzw. ihre Zweige nur eine relative Gültigkeit haben, so können sie in ihrer Gesamtheit immer noch nicht die (allgemeingültige) ABSOLUTE WAHRHEIT beschreiben. In den VEDEN wird Das als ABSOLUTE WAHRHEIT beschrieben, was immer und ewig unveränderlich und was auch geistig und materiell grundsätzlich, d.h. ohne jede seriöse Möglichkeit für Widerlegungen, gültig ist.
Wenn man sich also ernsthaft mit den VEDEN befasst, so lernt man diese ABSOLUTE WAHRHEIT automatisch kennen. Das ist ein anspruchsvoller geistiger Prozess, der von Beobachtungen und praktischen Überprüfungen in jeder Lebenslage begleitet wird, aber das Ergebnis dieser Studien sind ein unübertreffbares Allgemeinwissen, (besser Meta-Wissen genannt), das uns angstfrei und gelassen durch alle Lebenslagen führt. Das bedeutet nicht, dass wir künftig in unseren Berufen auf relativ gültiges materialistisches und weltliches Spezialwissen verzichten müssen, aber dessen (man sehe mir diese Bezeichnung nach) postulierte „Fachidiotie“ verleitet uns nicht mehr, den Wald vor allen Bäumen nicht mehr erkennen zu können. Mit anderen Worten verhilft uns unser vedisches Meta-Wissen dazu, aus Unwissenheit (oder auch gezielte Verdummung) entstandene Verwirrungen sofort zu durchschauen.
Die Relatvität unseres weltlichen Seins ergibt sich daraus, dass die gesamte materielle Natur ständigen (Ver-) Änderungen unterliegt, denn Das, was soeben noch war, befindet sich sogleich nicht mehr in diesem Zustand und dieser Form – Das betrifft sowohl uns als Beobachter (Subjekt) als auch die Dinge und Prozesse, die wir gerade beobachten (Objekte). Somit ist alles, was wir in der materiellen Welt wahrnehmen mehr oder weniger unwirklich bzw. eine Täuschung (Maya), denn wir können die jeweiligen Momente einfach nicht festhalten. Mit unabsehbaren plötzlichen Änderungen unserer Lebenssituation muss man immer rechnen und man muss auch nicht eine ärztliche Prognose, die aus einer zu einem bestimmten Zeitpunkt gewonnenen Diagnose abgeleitet wurde, als absolut sicher akzeptieren. Den meisten Menschen ist kaum bewusst, dass die Zeit (Kala) unser Leben immer weiter vorantreibt – man stellt es zumeist erst in kritischen Lebenslagen oder beim Anschauen von alten Fotos fest …
Doch gibt es Etwas, was nicht relativ und daher nicht der Zeit (Kala) und Vergänglichkeit unterworfen ist ? Ja, das gibt es – es ist unser spiritueller (nicht-materieller) Kern, den wir Seele (Jivatma) nennen – dazu aber an anderer Stelle mehr. Hingegen möchte ich Ihnen jetzt noch einmal in Anlehnung an zwei Geschichten im Srimad Bhagavatam einen kleinen ersten Eindruck von der ABSOLUTE WAHRHEIT vermitteln:
Stellen Sie sich vor, von Ihnen wurde seit Ihrer Geburt bis heute ununterbrochen ein Film angefertigt, der aus unendlich vielen Einzelbildern besteht. Wenn Sie sich diesen Film nochmals anschauen, werden Ihre körperlichen Veränderungen und Ihre verschiedenen Lebenswege ganz offenbar. Jedes Einzelbild ist anders als die vorangegangenen und nachfolgenden – es stellt damit eine relative (zeit- und ortsbezogene) Situation dar. Wenn Sie nun alle Einzelbilder in Dia-Form übereinanderlegen, werden Sie mit Sicherheit nichts mehr erkennen, aber Sie haben jetzt einen kompakten kleinen Teil der Absolutheit vor Ihren Augen. Dieser kompakte Teil beinhaltet alle Ihre Körperteile, die sich mit der Zeit verändert haben, und alle Ihre Lebenssituationen. Weiterhin beinhaltet er Gleiches aller der Menschen, Tier, Pflanzen und Orte, mit denen Sie bisher zu tun hatten bzw. wo Sie sich aufgehalten haben …
Und wenn jetzt noch alle Ihre bisherigen Denkweisen und Gefühle dazukommen, wäre damit die Absolutheit immer noch nicht komplett – Sie müssten Gleiches für Jedes Lebewesen, jeden Ort und jede Situation im gesamten Universum zusammenstellen, und auch dann wäre die Absolutheit noch nicht vollständig, denn unser Universum existiert ebenso nur zeitweilig, wird vergehen und wieder neu erschaffen. Derer Universen gibt es noch unendlich viele andere. Die Möglichkeiten für deren Erschaffung, Erhaltung und Vernichtung mit all ihren zeitweiligen Leben sind undenkbar und unendlich groß, nur ein kleiner Teil davon manifestiert sich vorübergehend in der Materie – wir nennen es auch Natur. Der größte Teil all dieser potentiellen Möglichkeiten, der Kräfte (Energien) und auch der Intelligenz, diese manifestieren zu können, sind unveränderliche spirituelle (nicht-materielle) Bestandteile der ABSOLUTEN WAHRHEIT, die wir auch als Gott bzw. Krishna (Der All-Anziehende) bezeichnen …