Kritik an der Wissenschaft ?

Ein VEDAVOX-Beitrag hat mich veranlasst, den darin enthaltenen Diskurs über die Wissenschaften einmal generell zu beleuchten – und so viel gleich noch vorneweg: Ein Strichmännchen kann sich nur zwei Daseinsebenen vorstellen, mehr aber nicht, aber das ist nur eine ganz winzige Wahrheit aller Wahrheiten überhaupt:

Der Sanskrit-Begriff VEDA bedeutet im Deutschen nichts Anderes als „Wissenschaft“. Es besteht im Grunde genommen ein allgemeiner Konsens darüber, dass die Wissenschaft absolut nichts ausschließen sollte, was zur Erkenntnis unseres gesamten Seins beiträgt. Mit anderen Worten sind dann alle Mittel und Methoden legitim, Erkenntnisse über unser gesamtes Sein zu gewinnen, zu interpretieren und (zumindest bis zur fundierten Widerlegung) als wahr zu proklamieren. Die unterschiedlichen menschlichen Veranlagungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten führen jedoch dazu, unterschiedliche Erkenntnisse zu gewinnen und als Wahrheit zu definieren – aber es sind eben nur partielle Wahrheiten als kleine Bestandteile noch größerer Wahrheiten bzw. der absoluten Wahrheit, die alle relativen (oder partiellen) Wahrheiten impliziert …

Die o.g. individuellen menschlichen Beschränktheiten lassen sich mit dem Einfluss der drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur (Gunas) auf jedes Lebewesen sehr gut erklären, und diese Betrachtungsweisen vermitteln uns die VEDEN. Aus den VEDEN geht ebenfalls hervor, woher diese drei Erscheinungsweisen selber kommen und welchen Sinn sie in der gesamten Schöpfung überhaupt haben. Sicherlich versuchen sich zahlreiche Philosophen und andere (nicht-vedische) Wissenschaftler ebenfalls an dieser Erkenntnis, aber sie werden durch ihre individuelle Beschränktheit nur selten zur absoluten Erkenntnis durchdringen können …

Nun – ist diese Beschränktheit wirklich ihr eigenes Verschulden ? Wer die VEDEN aufmerksam studiert hat, wird wissen, dass die individuellen Seelen (Jivas) aus der absoluten Seele, nämlich Gott (Krishna) hervorgehen, dass sie Ihm qualitativ, nicht aber qantitativ gleichen, und in der Welt zwischen Ihm als reines spirituelles Wesen und der Materie als Seine äußere Energie existieren. Und weiterhin geht aus den VEDEN hervor, dass die Allmacht über die gesamte Schöpfung und auch über die individuellen Seelen (Jivas) mit ihren ganz eigenen Veranlagungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten ausschließlich in den Händen Gottes (Krishna’s) liegt. Mit anderen Worten: Hätte es Gott nicht zugelassen oder sogar gewollt, dass es exoterische Wissenschaften mit ihren sehr zahlreichen Fachgebieten gibt, dann hätte es diese auch nie gegeben. Und daraus lässt sich letztlich schließen, dass die Beschränktheit auch von sogenannten „Wissenschaftlern“ nicht alleine oder sogar überhaupt nicht in deren eigener Verantwortung (Schuld) liegt …

Wie berechtigt ist es dann, die „moderne“ Wissenschaft, so wie wir sie im Allgemeinen verstehen, sowie deren Protagonisten und Methoden, auch wenn sie uns nicht plausibel oder sogar undenkbar erscheinen, zu belächeln ? Wie bereits oben angedeutet, steht doch eher die Frage, warum es diese Wissenschaften, so wie wir sie im Allgemeinen verstehen, überhaupt gibt. Wenn im Gegensatz zum Atheismus nach (spiritueller) vedischer Aussage das Bewusstsein das Sein hervorbringt, dann muss es auch einen Grund dafür geben, Wissenschaften hervorzubringen, die unser gesamtes Sein überwiegend von Außen (exoterisch) zu betrachten und zu interpretieren, wohingegen die VEDEN die Welt von Innen (esoterisch) beschreiben – diese Frage sollten sich mal Diejenigen selber beantworten, die in Einseitigkeit denken und diese auch proklamieren – man kann sich zuweilen auch in den eigenen Ansichten und Erkenntnissen verrennen, und das ist nun nicht mehr „wissenschaftlich“ …