Händels ALEXANDERFEST

Kennen Sie das ALEXANDERFEST (Untertitel „Die Macht der Musik“) von G.F.Händel und was hat das mit den VEDEN zu tun ? Händel war ein brillianter Komponist zu Zeiten von J.S.Bach und verstand es, pompöse Musikstücke zu komponieren. Ich liebe beide Komponisten, spiele selber einige Bach-Stücke und bei Händel geht’s mir manchmal kalt den Rücken herunter …

Nun – das ALEXANDERFEST greift die Glorifizierung von Alexander dem Großen nach seinem Sieg 330 v. Chr. in der eroberten Stadt Persepolis (Persien) auf: Während Alexander weiter seinen Träumen von Sieg und Ruhm nachhängt, benutzt Timotheus die Macht der Musik, um den König an die Vergänglichkeit des Ruhms zu mahnen, und er erinnert ihn an den Sturz und schmählichen Tod seines großen Gegners Darius, der von allen Freunden verlassen starb, was dann aber auch in Alexander angemessenes Mitleid und Trauer hervorruft (gesamter Text hier).

Und damit kommen wir zu den VEDEN, genauer gesagt zum 8. Kapitel im 1. Canto des Srimad Bhagavatam, in dem der Sieg der Pandus gegen die Kurus in der Schlacht von Kurukshetra noch einmal ausführlich bewertet wird: Krishna führte nicht nur den Streitwagen von Ajurna, sondern griff auch noch entgegen seiner ursprünglichen Vorsätze in den Verlauf der Schlacht gegen die Kurus ein. Nach der Schlacht war unter erheblichen Verlusten fast die ganze königliche Dynastie mit ihren jeweiligen Getreuen ausgelöscht. Die maßgeblichen Verbliebenen aus der hoch-spirituellen Pandu-Linie, König Yudhisthira und Königin Kunti, beklagten diese Verluste ebenso wie im ALEXANDERFEST, obgleich der Kampf gegen die miteinander verwandte, jedoch zutiefst materialistische Kuru-Linie mehr als berechtigt war – die unselige Vorgeschichte kann man dem Mahabharat und der Bhagavad-Gita entnehmen …

Die betreffenden einzelnen Verse aus dem 1. Canto des Srimad Bhagavatam möchte ich an dieser Stelle nicht noch einmal wiedergeben und eher zu der Überlegung anregen, ob ein hoher materialistischer Aufwand zur Erreichung gewisser (privater, wirtschaftlicher, politischer, militärischer und anderer) Ziele immer gerechtfertigt ist, wenn die Ergebnisse wegen ihrer Vergänglichkeit doch nur zeitweilig genossen werden können ? Darüber hinaus ist der individuelle Geist eines (durch das materielle Umfeld) bedingten Lebewesens mit Sicherheit eingeschränkter als der allmächtige und alldurchdringende höhere göttliche Geist, so dass niemals Das geschehen wird, was aus höherem Sinne auch nicht sein soll – man ist oftmals sehr irritiert, wenn man vermeintlich „alles richtig gemacht“ hat und dieses dennoch nicht zum Erfolg führte, obgleich man die dafür „verantwortlichen“ Hindernisse einfach nicht ermitteln bzw. herausfinden kann. Spätestens dann aber sollte man seine vermeintliche „Allmächtigkeit“ noch einmal ganz bewusst hinterfragen – nicht wahr ?

Die Erkenntnis, dass nicht jede Absicht und Aktivität zum gewünschten Ziel führen wird und dass auch ein erheblich betriebener Aufwand, dieses Ziel dennoch erreichen zu wollen, zu einem noch größeren Tribut bzw. Verlust für sogar alle Beteiligten führt, ist eine Voraussetzung für die Herausbildung einer angemessenen Demut vor dem Leben an sich und für das Herausfinden des eigentlichen Lebenssinnes im Speziellen. Außerdem hält das vermeintliche Glück über den „errungenen Sing“, d.h. über des Erreichen des erwünschten Zieles“, nie lange an, zumal das innere Gefühlsleben – von mir aus auch „Gewissen“ genannt – recht schnell alle Facetten des bisherigen materialistischen Kampfes widerspiegelt. Mit anderen Worten schlägt die Siegestrunkenheit alsbald wieder in Unzufriedenheit oder sogar in eine tiefere Trauer um …

Sowohl das ALEXANDERFEST als auch die VEDEN, mit denen sich diese Website rundum befasst, und viele andere Quellen rufen uns immer wieder auf, uns anhand äußerer Ereignisse immer weiter selber zu erforschen, d.h. unser individuelles Sein und unsere Stellung in der gesamten Schöpfung herauszufinden …