Seele haben oder sein

Wenn einmal persönlich betroffen, dann ist es bei aller Theorie nicht gerade ein einfaches Thema: Als meine erste Frau mit noch nicht einmal 47 Jahren genau zu Weihnachten 2005 für mich völlig unerwartet starb, hatten das  Außenstehende schon längere Zeit vorausgesehen, denn sie war von einer sehr seltenen und bösartigen Tumorerkrankung unübersehbar gezeichnet. Aber ich hatte bis dahin durch meinen Einstieg in die alternative Heilkunde und das komplementäre Praktizieren des Pranic-Healing nie die Hoffnung aufgegeben, den Tumor gemeinsam zu besiegen – insofern kam für mich ihr Tod völlig unerwartet, die lange Trauerphase war äußerst schmerzhaft und meine Machtlosigkeit, sie mit dem Pranic-Healing nicht habe retten zu können, hatte mich sehr lange beschäftigt. Genau diese Machtlosigkeit führte dann auch dazu, weiter nach der Kraft zu suchen, die stärker als ich mit meinen „Heilkünsten“ war …

Weitere teure Ausbildungen sollten mir helfen, meine Jahre lang nachfolgende miserable Lebenssituation mit mystischen Kräften wieder zu verbessern, wie u.a. über das sogenannte Manifestieren in den verschiedensten Techniken – aber es war immer wieder erfolglos, stachelte meine weitere Suche an und führte mich schließe und „Gott sei Dank“ zu Krishna. Darum soll es jetzt aber nicht gehen, sondern um die Frage „Haben wir eine Seele oder sind wir eine Seele … ?“

Ich hatte also meine Frau noch in der Klinik, nachdem sie Weihnachten 2005 zu Hause zusammengebrochen und vom Rettungsdienst abgeholt war, an ihrem (Sterbe-) Bett mit dem Pranic-Healing weiterbehandelt und an den Monitor-Ausschlägen sehen können, dass meine Energetisierungen (eine Teiltechnik des Pranic-Healings) tatsächlich messbar waren. Aber dann griff ich plötzlich in eine Leere und in mir kam eine ungute Ahnung auf, woraufhin aus den angeschlossenen Messgeräten eine piepender Dauerton erklang und sich die Kurven an den Monitoren nur noch zu einen langen Linie verwandelten. Zu diesem Zeitpunkt also ist meine Frau gestorben …

Wenn die am Körper angeschlossenen Messgeräte keine Energien mehr registrieren und aufzeichnen können, muss diese ja aus dem Körper entwichen sein, obgleich der Körper zunächst noch genau aussieht wie bei Lebzeiten zuvor. Nun gibt es so einige Berichte aus der Welt der „klassischen“ Wissenschaft über nachgewiesene Gewichtsverluste Sterbender, und wenn man bedenkt, dass Energien in verschiedenen Zuständen und Formen (also schlichtweg Materie) erscheinen, so mag sich das mit meiner o.a. Erfahrung etwas decken. Aber was ist das tatsächlich für eine Energie, die den Körper beim Sterbeprozess verlässt – ist das die Seele oder etwas Anderes ?

Ich bin kürzlich auf einen YOUTUBE-Beitrag gestossen, in dem darüber berichtet wird, wie die weltbekannte Schweizer Ärztin und Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross vermeintlich nachweisen konnte, dass die Seele tatsächlich meßbar sei. Ist das wirklich so … ? Nach meinem religiösen Verständnis wird in den christlichen Kirchen postuliert, dass alle  Menschen eine Seele haben (nicht aber selber seien), wohingegen die VEDEN klar aussagen und sogar zu beweisen versuchen, dass alle Lebewesen materiell verkörperte Seelen sind – wer hat nun recht ? In der Wahrheitsfindung besteht jetzt das Dilemma zwischen (materiell) sicht- und messbaren Größen und (vedischen) Überlieferungen sowie logischen Schlussfolgerungen …

Bei meinen nicht wenigen Prana-Behandlungen an verschiedenen Klienten hatte auch ich immer wieder ein Leuchten in den Herz-Gegenden wahrgenommen, so wie Elisabeth Kübler-Ross bei ihren Untersuchungen auch, aber mein Leuchten nahm ich erst einmal nur mit geschlossenen Augen wahr – vermutlich, weil ich nicht wirklich hellsichtig bin. Und meine Fragestellungen, was ich da nun wahrgenommen habe, wurde von einer inneren Stimme immer mit „die Seele beantwortet. War das alles nur Einbildung und wer flüsterte mir das eigentlich in Ohr ? Tatsächlich aber werden diese persönlich erlebten Phänomene auch in den Jahrtausende alten Überlieferungen der VEDEN behandelt, ohne dass es damals schon „moderne“ Messgeräte und auch das Christentum als Religion gegeben hat. Handelt es sich also beim Diskurs „Seele haben oder sein“ nur um verschiedene Sichtweisen des gleichen Phänomens ?

Nach den VEDEN umgibt die Höchste Wahrheit, wenn sie (als Visnu) eines von unendlich vielen Universen erschaffen hat, eine marginale innere und eine äußere Energie, wobei die innere Energie aus unendlich vielen spirituellen Partikeln (Funken) besteht und die äußere als untergeordnete materielle Partikel (z.B. Strings). Spirituelle Energie ist NICHT materiell und weist daher absolut auch keine materiellen Eigenschaften auf, so wie eine Geschichte in einem Buch mit dem Buch (aus Papierseiten und Einband) selbst nicht vergleichbar ist. Damit also lässt sich auch spirituelle Energie (auch Seelen-Funken) nicht mit materiellen Messgeräten registrieren bzw. aufzeichnen. Und daraus folgt wiederum, dass die Wahrnehmungen und Messungen von Elisabeth Kübler-Ross nicht die Seele selbst betreffen können, sondern etwas Anderes …

Und was wäre dieses Andere ? Auch hierfür gibt es zahlreiche Überlieferungen, Betrachtungen und durch Messungen nachprüfbare Beweise – in jedem Fall handelt es sich dabei um etwas Materielles. Und da diese Materielle mit unseren 5 grobstofflichen (biologischen) Sinnen nicht wahrnehmbar ist, muss es feinstofflich sein, aber immer noch materiell stofflich. Im Pranic-Healing spricht man von feinstofflichen Energiekörpern, die sowohl den grobstofflichen biologischen Körper und als auch einander durchdringen. Auch Charles Webster Leadbeater beschreibt in seinen Abhandlungen diese Körper, die sich beim Sterbeprozess aus dem biologischen Körper herauslösen und unsere Strukturen (Ätherkörper), Gefühle (Emotionalkörper), Grundeinstellungen (Mentalkörper), unsere Erfahrungen (Kausalkörper) u.a.m. mitnehmen – die nicht-materielle spirituelle Seele darin immer eingebettet …

Der Diskurs, ob wir selber nun eine (materiell verkörperte) Seele sind oder wir (in Identifikation mit unserem Körper) eine Seele haben, zeugt nicht nur von verschiedenen Sichtweisen, sondern hat auch zur Folge, wie wir mit unserem Leben (unsere Inkarnation) umgehen. Selber eine an Gott bzw. Krishna immer angebundene, von ihm gelenkte und behütete Seele zu sein, führt zu einer völlig anderen Lebensweise als bei der Sichtweise, eine Seele als etwas Fremdes und auch Gott (Jesus Christus) als etwas Fremdes zu betrachten, denn hier wäre man zumeist oder sogar immer auf sich selber angewiesen, wenn man nicht auf eine gewisse Gnade hoffen kann. Ängste und Hoffnungslosigkeit sind unter Atheisten und leider auch bei den meisten Christen weit verbreitet, und es darf die Frage erlaubt sein, warum das wohl so ist …